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Vorgärten, das grosse Ideenbuch – Text & Fotos Volker Michael

Buch-Cover VorgärtenEs lebe der Vorgarten !

Was ist er eigentlich für uns, der Vorgarten? Die berühmte und vielzitierte Visitenkarte des Hauses? Die “v-Card” der Eigentümer? Die Trumpfkarte im Protz-Quartett “Mein Haus, meine Badewanne, mein Schaukelpferd”? Oder vielleicht eher das übriggebliebene Anhängsel einer vergangenen, inzwischen ungelebten oder überlebten Gartenkultur?

Er ist einfach lästig geworden. Er macht auch noch Arbeit. Man hat keinen Nutzen von ihm. Sozusagen der Blinddarm des ohnehin schon arbeitsintensiven Hausgartens.

Hinterm Haus dagegen ist jeder Arbeitseinsatz gerechtfertigt, das ist privat, das genießt man, das Ergebnis sieht man bei jedem Blick durchs Wohn-, Küchen- oder Eßzimmerfenster. Und dafür hat man schließlich Rasenmäher, Heckenschere, Trimmer, Laubbläser und -sauger, Hochdruckreiniger etc. angeschafft. Technik die begeistert. Vor allem samstags – wenn diese Technik im ganzen Viertel dröhnt. Hier kann man mit der Techno-Delta-Force für Ordnung sorgen, hier macht’s Spaß, vor allem im Kollektiv. Denn hier hat man was davon, man ist schließlich unter Seinesgleichen. Und das Ergebnis sieht man auch sofort, man kann’s mitunter sogar riechen – und jeder zollt dem Arbeitseinsatz seine Anerkennung und seinen Respekt. Toll gemacht! Spitzentechnik! Kein Wunder!

Und der Vorgarten? – Der hat einfach keine Lobby!

Den sehen ohnehin nur die Passanten. Technik? Zu aufwendig für die kleinen Parzellen. Anerkennung? Von wegen, die Besucher sehen ihn ja nur kurz zur Begrüßung und zum Abschied. Ansonsten wird ohnehin der Hausgarten durch die hinteren Fenster bewundert und gewürdigt.
Kollektive gibt’s hier auch nicht. Wenn man einmal von den beängstigenden Kies- oder Schotterflächen absieht, die sich derzeit geradezu viral durch die Siedlungen verbreiten. Bei genauer Beobachtung folgen jedem “StartUp” binnen Jahresfrist mindesten 3-5 Nachahmer – wohlgemerkt in der gleichen Straße. Und die Begründung für diesen Schotter-Virus: “pflegeleicht” soll er sein, der Vorgarten. Dieses Zauberwort rechtfertigt offensichtlich jede gestaltungstechnische Taktlosigkeit. Aber es scheint zu funktionieren, diesem Wort muß im tiefsten Wortsinn ein wahrhaftiger Zauber innewohnen.

Was ist also passiert? Liegt es wirklich am Pflegeaufwand? Oder ist es ein Generationenproblem? Wann und warum ging es verloren, das Garten-Gen? Liegt es am Zeitmangel? Vielleicht verursacht durch eine inflationär gestiegene Streßsituation im Rahmen der familiären Einkommenssicherung? Oder fehlt es eher an Ideen und Beispielen?

Nichts gegen Kies und Schotter. Wenn er geschickt in ein Gestaltungskonzept eingebunden wird, stellt er durchaus eine Bereicherung dar. Aber wo sind sie hin, die Ideen? Und wer nimmt sich noch die Zeit? Oder wer kann sie sich noch nehmen? Können Beispiele noch inspirieren? Und ist die Inspiration dann auch groß genug, um den Spaten aus dem Schuppen zu holen, und ihn noch mal zu schärfen?

Wahrscheinlich gibt es keinen besseren Zeitpunkt für ein “Ideenbuch” zum Thema Vorgärten, als die jetzige Trendentwicklung. Ein Buch mit Beispielen zur Material- und Pflanzenverwendung, verschiedenen Gestaltungselementen, Gestaltungskonzepten in verschiedenen Stilrichtungen, und natürlich mit Umsetzungsbeispielen. Und all dies sowohl für den engagierten DIY-Gärtner, als auch für den Profi.

Und natürlich sind auch Anlagen mit Kies- und Schotterbeispielen dabei. Aber nicht, um dem Trend Rechnung zu tragen – sondern, um ihm eine neue Richtung zu geben! Ein sofort erkennbares Konzept ändert nämlich alles!

“Et jeeht doch auch in schöhn” – würde der Rheinländer jetzt sagen.

Es lebe also der Vorgarten!

 

Das Buch erscheint am 09.03.2018 im BJV-Verlag – hier die Verlagsseite.

Dort finden Sie die Vorschau und eine komfortablen Möglichkeit, durch das Buch zu blättern, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

 

Collage

 

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